Sicher haben Sie auch schon die eine oder andere Tüte mit Saatgut für eine blühende Wiese oder ein Blumenbeet geschenkt bekommen – mit dem Hinweis, dass Sie mit der Aussaat zur Rettung der Insekten beitragen können.
Eventuell haben Sie solches Insektenrettungssaatgut sogar selbst gekauft.

Ein gerade erschienener, frei zugänglicher wissenschaftlicher Artikel befasst sich gut verständlich und mit anschaulichen Bildern mit dem Thema, ob und wie viel die überall angebotenen Samentütchen mit Bühpflanzen gegen das Insektensterben überhaupt nutzen.
Oder schaden sie vielleicht sogar?

Buch, Corinne; Jagel, Armin (2019): Schmetterlingswiese, Bienenschmaus und Hummelmagnet – Insektenrettung aus der Samentüte? Veröff. Bochumer Bot. Ver., 11(2), S. 9-24
Originalartikel (open access)

Zusammenfassung

aus dem Originalartikel

Als Maßnahme gegen das „Insektensterben“ werden Samentütchen im Handel angeboten oder von Firmen und Behörden verteilt, die im Garten, aber auch in der freien Landschaft, ausgestreut werden. Häufig wird dies von Naturschutzverbänden unterstützt. Der Inhalt dieser Tütchen ist in der Regel nicht dokumentiert und besteht in vielen Fällen aus nicht-einheimischen, einjährigen Arten, die zu keinem nachhaltigen, positiven Effekt in der Natur führen und höchstens den häufigen Insektenarten nützen. Es werden die Komplexität der Themenfelder „Insektensterben“ und „Ansaaten“ beleuchtet und Handlungsalternativen zur ungezielten Samenaussaat aufgezeigt.

Die Hervorhebungen stammen vom Verfasser dieses Beitrags, sie sind im Original nicht enthalten.